Ulm, 29.02.2024: Gemeinsam mit dem Anlagenbauer thyssenkrupp Polysius hat die SCHWENK Zement GmbH & Co. KG eine bahnbrechende Innovation zur Aktivierung von Tonen ohne fossile Brennstoffe vorgestellt. Das neue Verfahren „meca-clay“ wurde erstmals im Dezember 2023 auf der FutureCEM Conference and Exhibition in Brüssel präsentiert und soll nun, weltweit erstmalig, im Zementwerk Allmendingen der SCHWENK Zement GmbH & Co. KG großindustriell eingesetzt werden.
Die Grundlagen zur industriellen Skalierung der Technologie wurden in der Versuchsanlage der SCHWENK Tochtergesellschaft Celitement am Standort Eggenstein-Leopoldshafen geschaffen. Seit 2021 ist dort eine sogenannte Hochenergierührwerkskugelmühle im Einsatz, welche die mechanisch-chemische Aktivierung von Rohstoffen in einem halbindustriellen Maßstab ermöglicht.
Bislang setzen die Brennprozesse zur Herstellung reaktiver Zementbestandteile sehr hohe Temperaturen voraus, um Ausgangsrohstoffe in einen reaktiven Zustand zu versetzen. Im Rahmen von meca-clay ist es erstmals gelungen, die „innere Energie“ der, regional in ausreichenden Mengen verfügbaren tonhaltigen Rohstoffe, so anzuheben bzw. „aufzuladen“, dass sie Zementklinker zu sehr hohen Anteilen ersetzen können. Bis zu 70 % der thermischen CO2-Emissionen aus Trocknung und Tonkalzinierung können dadurch vermieden werden – ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität in der Baustoffindustrie.
Dr. Hendrik Möller, Mitglied der Geschäftsleitung SCHWENK Deutschland und Geschäftsführer der Celitement GmbH & Co. KG: „Das meca-clay-Projekt zeigt, wie schnell und erfolgreich auch technologisch anspruchsvolle Projekte umgesetzt werden können, wenn Zementhersteller und Anlagenbauer partnerschaftlich kooperieren. Mit der industriellen mechanochemischen Aktivierung verfügen wir nun auch im Baustoffbereich über einen aufstrebenden und innovativen Technologieansatz, um den chemischen, mineralogischen und physikalischen Wissensraum der Baustoffe völlig neu zu erkunden und dabei zukunftsfähige neue Geschäftsfelder zu erschließen.“
Bereits 2024 soll der Bau der ersten industriellen Anlage nach dem neuen Verfahren im Zementwerk Allmendingen der SCHWENK Zement GmbH & Co. KG beginnen. „Wir freuen uns sehr am Standort Allmendingen Pioniere dieser bahnbrechenden Technologie zu sein und neue Maßstäbe im Hinblick auf Innovation, Klimafreundlichkeit und Qualität in der Baustoffindustrie zu setzen“, so Manfred Pirker, Mitglied der Geschäftsleitung SCHWENK Deutschland, Werkleitung Werksgruppe Süd.
Vertragsunterzeichnung in der SCHWENK Hauptverwaltung am 28.02.2024 (v.l.n.r Oliver Claassen (thyssenkrupp Polysius GmbH), Dr. Luc Rudowski (thyssenkrupp Polysius GmbH), Thomas Spannagl (SCHWENK Zement GmbH & Co. KG), Dr. Hendrik Möller (SCHWENK Zement GmbH & Co. KG)